Home, Der Pastore Maremmano-Abruzzese in der Schweiz als Familienhund
Leo

Der Herdenschutzhund als Familienhund

Anforderungen an zukünftige Halter

Die Entscheidung für einen Hund ist eine Entscheidung fürs Leben.

Allerdings können die Folgen bei der Entscheidung für einem Hirtenhund bzw. einen Herdenschutzhund mitunter einschneidend sein.

Die folgenden grundsätzlichen Anforderungen gelten für alle Hundehalter, ganz besonders aber für Halter von Herdenschutzhunden.

Die Auflistung soll verhindern, dass Hirtenhunde an Plätze kommen, wo sie am Ende als Problemfälle im Tierheim landen. Die häufigsten Ursachen dafür sind, dass die Halter diese Hunde vollkommen falsch eingeschätzt haben, sich selber überschätzt haben oder über das Wesen des Hundes nicht Bescheid wussten. Entweder wurden sie falsch informiert oder sie haben alle Ratschläge und Hinweise ignoriert. Noch schlimmer ist, wenn solche Tiere aus rein optischen Gründen angeschafft werden, etwa weil sie edel oder knudelig aussehen, einen majestätischen Eindruck vermitteln oder aus einem falsch verstandenen Nationalstolz angeschafft wurden.

Sie sollten:

  • Keine Angst haben vor grossen und ungestümen Hunden (das gilt für alle Familienmitglieder).
  • Sich mit dem Wesen dieser Hunde beschäftigen, über ihre Charaktereigenschaften bescheid wissen und zu akzeptieren was sie können und was nicht. Kurz, sie müssen sich bewusst sein, dass diese Hunde etwas anders funktionieren als andere Hunde .
  • Sie sollten eine natürliche Autorität sein und dem Hund klare Grenzen vermitteln können. Sie müssen den Willen aufbringen mit dem Hund auch in schwierigen Zeiten konsequent und mit Verständnis zu arbeiten.
  • Die Bereitschaft haben, den Hund voll in die Familie zu integrieren. Jedes Familienmitglied muss voll und ganz dazu stehen können einen Herdenschutzhund anzuschaffen.
  • Sie sollten genügend Zeit haben und dem Hunde den notwendigen Freiraum bieten können. Ausschliessliche Wohnungshaltung ist definitv ungegeignet. Aber auch keine ausschliessliche Aussenhaltung und schon gar nicht eine Zwingerhaltung. Idealerweise sollte ein gut eingezäuntes Grundstück mit freien Auslauf vorhanden sein und der Hund freien Zutritt in den Wohnbereich haben. Ungeeignet sind Stadtwohnungen, ein Reihenhaus mit Minigarten oder ein Einfamilienhaus mit kleinem Grundstück inmitten einer eng gebauten Siedlung. Das Territorialverhalten des Hirtenhundes würde hier früher oder später Konflikte verursachen.
  • Sie müssen den Hund gut sozialisieren zu Menschen und deren Gewohnheiten. Ein Hirtenhund ist in der Regel auch nicht dazu geeignet an einen Arbeitsplatz mitgenommen zu werden oder jeden Tag stundenlang allein gelassen zu werden.
  • Den mit dem Hund eine Welpenspielgruppe und einen Erziehungskurs zu besuchen, ihm ausreichend Zeit widmen und für Beschäftigung zu sorgen. Sie sollten Willens und Fähig sein, bezüglich Hundehaltung und Erziehung permanent dazu zu lernen und sich nicht scheuen, bei Problemen kompetente Hilfe anzunehmen.

Zusätzliche Anforderungen für Erstbesitzer

Erstbesitzer sollten sich zusätzlich über die allgemeinen Konsequenzen einer Hundehaltung bewusst sein:

  • Sie haben stabile und geordnete Familienverhältnisse.
  • Bei Mietwohnungen/Häusern benötigen Sie das Einverständnis des Vermieters.
  • Akzeptanz im nachbarschaftlichen Umfeld.
  • Gibt es Ängste, Vorbehalte oder Allergien im eigenen Haushalt?
  • Gibt es eine Notfall Pflegestelle für Ferien oder längere Abwesenheiten.
  • Kann ich damit umgehen, wenn der Hund nicht meinem Idealbild entspricht?
  • Wie hoch ist meine Toleranzgrenze bezüglich unvorhergesehenen Verhaltensweisen?
  • Bin ich mir über die laufenden Kosten bewusst (Futter, Tierarzt etc.)?
  • Bin ich mir bewusst, dass ich diesem Hund 10 bis 15 Jahre lang ausreichend Zeit widmen muss und ich mein Leben unter Umständen einschränken muss?

Natürlich gehört noch eine Menge mehr zur Hundehaltung, aber immerhin sind diese Anforderungen eine gute Basis. Letztendlich kommt es auf die Beziehung Mensch - Hund an.